Tipps & Tricks zum Abgewöhnen!
Was Eltern übers Daumenlutschen wissen sollten ... (Teil 2)

Zahn- und Kieferfehlstellungen
Intensives Nuckeln über Jahre hinweg kann den Kiefer verformen. Wenn Kinder stundenlang nach dem sechsten Lebensmonat und ganz intensiv am Daumen oder Nuckel saugen, sollten Eltern auf Veränderungen im Kiefer ihres Kindes achten und im Zweifelsfall einen Kieferorthopäden hinzuziehen.

Nicht jede Lutschgewohnheit führt zwangsläufig zu einer Zahnstellungsanomalie.


Das Ausmaß der Deformierung des Zahnbogens ist abhängig von der Lutschdauer, dem Lutschgegenstand, der Art des Lutschens, die Form und Lage der Kiefer.

Spätestens im 3. Lebensjahr sollte das Nuckeln jedoch abgewöhnt sein, da sonst mit bleibenden Kieferverformungen zu rechnen ist. Trotzdem lutschen heute noch mehr als 50 Prozent aller Dreijährigen am Daumen, anderen Fingern oder Nuckeln. Oft hält das Saug- und Lutschbedürfnis bis in die Schulzeit an.

Fehlstellungen der Zähne sind häufig auf die Lutschgewohnheiten zurückzuführen. Durch den nicht unbeträchtlichen Druck des Daumens oder Nuckels auf die Innenseite der oberen Schneidezähne, können die Zähne nach außen gedrückt und der Knochen des Oberkiefers nach oben gebogen werden (Lutschoffner Biss).

Gleichzeitig erfolgt durch den enormen Unterdruck beim Saugen ein Druck der Wangenmuskulatur auf die Seitenzähne, mit der Folge einer weiteren Verformung des Oberkiefers.

Der Oberkiefer kann insgesamt schmaler und höher werden (Schmalkiefer). Es kann sich im Seitenzahnbereich ein so genannter Kreuzbiss ausbilden. Da durch den Daumen im Mund kein Platz für die Zunge ist, wird sie nach hinten verlagert. Dies führt zusätzlich zur Hemmung des Oberkieferwachstums. Durch den Druck des Handrückens auf den Unterkiefer wird dieser in seinem Wachstum gehindert und nach hinten verlagert.

All diese Faktoren bewirken eine Hemmung des Wachstums und Fehlbildung von Ober- und Unterkiefer.


Schädigung der Zähne durch Nuckelflaschen
Nuckeln an Daumen oder Fingern –beruhigt Kleinkinder nicht nur, sondern „beschäftigt“ sie auch. Deshalb wird in der Regel versucht, Säuglinge mit einem „Nuckel“ oder später auch mit einer Dauernuckelflasche zu beruhigen, wenn sie außerhalb der normalen Nahrungszeiten unruhig sind oder ohne erkennbaren Grund weinen.

Das dauerhafte umspülen der Zähne mit anderen Flüssigkeiten als Speichel, egal ob Milch, ungesüßter Tee oder Säfte, führt zu einer Zerstörung der Milchzähne (Nursy-bottle-Syndrom).


Oft berichten Eltern beim Zahnarztbesuch, dass die Zähne schon kaputt waren, als sie durchgebrochen sind. Dies ist falsch. Die Zähne werden durch das umspülen von Säften, Tees, Milch oder selbst Wasser sofort bei Ihrem ersten durchbrechen in die Mundhöhle angegriffen und zerstört.

Dies ist eindeutig auf das Fehlverhalten der Eltern zurück zuführen.

Gewöhnen Sie ihr Kind so schnell wie möglich daran aus einer Tasse oder Babytrinkflasche zu trinken. Auch wenn es für den Moment einfacher erscheint, beruhigen Sie ihr kind sowenig wie möglich mit einer Dauernuckelflasche.

 
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