Tipps & Tricks
zum Abgewöhnen!
Was Eltern übers Daumenlutschen wissen sollten ... (Teil
3)
Lutschdauer
Beim
Säugling ist das Lutschen und Nuckeln ein natürliches Verhalten.
In
den ersten sechs Monaten brauchen Eltern sich keine Gedanken über schädliche Nebenwirkungen zu machen. Babys müssen ihr Saugbedürfnis befriedigen, das gehört zu einer gesunden Entwicklung. Nuckelt das Kind nach der Umstellung auf Festkost weiterhin beständig,
sollten Eltern ihr Kind beobachten.
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Spätestens bis zum Ende des 2. Lebensjahres sollte das Nuckeln jedoch abgewöhnt sein, da sonst mit bleibenden Kieferverformungen zu rechnen ist.
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Wird stundenlang gelutscht, weil das Kind eventuell Probleme hat, Hunger, Langeweile oder Angst können Motive sein, die das Kind veranlassen, sich in die Geborgenheit des Daumenlutschens zu flüchten.
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Lutschen über das 6. Lebensjahr hinaus gilt als krankhaft und bedarf einer zusätzlichen, dringenden Behandlung. Hier ist im Einzelfall eine Zusammenarbeit mit einem Kinderpsychotherapeuten abzuwägen
Es kann bei Ausnahmefällen und sehr ausgeprägter Weise sowohl Ausdruck einer Verhaltensstörung als auch Symptom einer neurotischen Störung sein.
Nuckeln und Lutschen sind häufig die sprachlosen Bitten um Liebe und Zuwendung.
Die Gefahr einer Kieferfehlbildung rechtfertigt hier nicht ein generelles Verbot oder gezielt aktives Abgewöhnen des Lutschens, da das Lutschen ein äußeres Zeichen einer seelischen Notlage sein kann, die schwerwiegender als die Kieferfehlbildung ist.
Tipps und Tricks zum behutsamen Abgewöhnen
Das Problem des Dauemnlutschen ist schon im Strufelpeter vor über 100 Jahren beschrieben worden. Anders als beim Däumling sollte man aber auf keinen Fall gewaltsam versuchen, das Daumenlutschen abzugewöhnen. Wenn das Kind den Daumen in den Mund stecken will, können Eltern versuchen, ihm statt dessen vorübergehend einen Schnuller anzubieten. Weigert es sich jedoch, die Alternative anzunehmen, ist es wichtig, dem Grund des Nuckelbedürfnisses auf die Spur zu kommen und mit positiven Ablenkungsmanövern zu arbeiten. Ein Kind, das entspannt ist, viel spielt, sich täglich an der frischen Luft bewegt, vergisst das Daumenlutschen eher und erinnert sich bald nur noch beim Einschlafen an die bequeme Hilfe. Wird ein Kind allerdings wegen seines Daumenlutschens ausgelacht oder beschimpft, kann dies den Drang, sich durch verstärktes Lutschen zu beruhigen, noch zusätzlich fördern.
1.Bieten Sie Ihrem Kind eine Alternative, z.B. sein Lieblings Kuscheltier, das Kuscheltuch oder das Kuschelkissen an.
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So hat es etwas zum kuscheln und findet Geborgenheit, ohne das das der Daumen oder Nuckel irgend einen Schaden anrichten kann.
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2. Sammeln Sie alle Sauger und Nuckel ein und geben Sie in einer Zeremonie zusammen mit Ihrem Kind spielerisch weg. Zum Beispiel an den Weihnachtsmann, in die Schuhe am Nikolaus, damit er sie mitnehmen kann oder in einem kleinem Theaterstück, in dem Ihr Kind an die gute Fee, den Kasper, oder ähnlichem seine Nuckel verschenken kann.
Ein Puppenspiel könnte wie folgt aussehen:
Der Nuckel spricht mit der Puppe:. “Ich habe jetzt meine Aufgabe erfüllt. Du brauchst mich nicht mehr. Ich möchte jetzt für ein kleines Baby der Nucki sein.“
Mit der Handpuppe überlegen Sie dann wie sie dem Nuckel helfen können. So ist Ihr Kind an der Beseitigung des geliebten Nuckels mit beteiligt und bei einer konsequenten Haltung der Eltern sind Rückfälle eher selten
3. Zum Abgewöhnen bietet sich die Urlaubszeit an. Dann sind die Kinder gelöster und werden durch eher abgelenkt. Tun Sie als ob sie die Schnuller ihres Kinder zusammen mit ihm symbolisch an kleinere Babys verschenken wollen. Dies sind nur einige Vorschläge. Seien Sie kreativ. Es ist ratsam generell einen tag auszusuchen an dem Sie und ihr Kind entspannt sind und sie zeit für einander haben.
4. Achten Sie auf sich selbst. In Stresssituationen ist es häufig einfacher dem Kind die Nuckelflasche oder den Sauger zur Beruhigung anzubieten an Stelle sein Kind selbst zu beruhigen oder sich mit seinem Kind zu beschäftigen.
5. Ein weiteres sehr gutes und zu empfehlendes Hilfsmittel für Kleinkinder zum schonenden Abgewöhnen des Schnullerns ist der Anti-Lutschkalender. Hier wird über einen längeren Zeitraum zusammen mit Ihrem Kind über das Nuckeln „Buchgeführt“. Täglich wird eingetragen ob genuckelt wird oder nicht. Für jeden Tag an dem nicht mehr genuckelt wird (auch zum einschlafen) wird z.B. eine lachende Sonne eingetragen. An den Tagen an denen Ihr Kind nuckelt wird eine Wolke eingetragen. Wichtig tragen Sie immer zusammen mit Ihrem Kind die Daten ein. Sie können auch am Ende eine kleine Belohnung in Aussicht stellen.
6. Auch ein klärendes Gespräch zusammen mit Ihrem Kind bei einem Kieferorthopäden, kann als erster Schritt zum aufhören mit dem Nuckeln genutzt werden. Dieses Gespräch ist kostenlos und wird von allen Krankenkassen bezahlt.
7. Zum abgewöhnen des Nuckelns eigenen sich auch so genannte Entwöhnungssauger.
Diese erhalten Sie auch bei ihrem Kieferorthopäden oder Zahnarzt. Hier befindet sich kein störender Fremdkörper zwischen den Schneidezähnen. So können sich Ober- und Unterkiefer normal entwickeln und die Zähne bleiben durch den Sauger ungestört.
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Manchmal gelingt das umgewöhnen nur schwer, aber wenn die alten Nuckeln zuvor eingesammelt wurden, können Sie den Abgewöhnungssauger auch zum „umlernen“ auf die Kuscheldecke nutzen. Loben Sie Ihr Kind, wenn es den neuen Sauger in den Mund nimmt. Verlangt Ihr Kind immer wieder nach den alten Schnuller, hilft es auch manchmal dies einfach mit der Schere einzuschneiden.
Nur mit gesunden und grade stehenden Zähnen kann ihr Kind richtig zubeißen, kauen und sprechen. Deshalb ist es wichtig Zahn- und Kieferfehlstellungen zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Fragen sie bei Ihrem Kieferorthopäden nach.
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